Kunst wirkt auf Wirtschaft

Innerhalb wirtschaftlicher Systeme stellt WIRKUNGEN den experimentellen Freiraum zur Verfügung, welcher für die Förderung von Kreativität sowie für die Entwicklung ästhetischer Sichtweisen Voraussetzung ist. Dabei stehen nicht nur die Erzielung von Innovativität, sondern auch die Reflexion von Organisationen und ihrer einzelnen Mitglieder im Fokus. 

Künstlerische Arbeit kann hierbei helfen, eigene Fähigkeiten zu entdecken und zu verfestigen. Zudem trägt sie dazu bei, sich über ästhetische Erschließung die (Arbeits-)Welt anzueignen.

Berufscoaching

Arbeit gilt zunächst als wirtschaftlicher Produktionsfaktor. Sie wird insbesondere am zweckorientierten, zielgerichteten Handeln deutlich. Für das erfolgreiche und qualitätsbezogene Arbeitshandeln sind Kompetenzen Voraussetzung, welche erst durch Qualifikationen ermöglicht werden. Sie verorten sich in bestimmten Spektren und bündeln sich dann zu konkreten Berufsbildern. Doch bei weitem erfüllen Berufe nicht nur die beschriebene wirtschaftsinteressengeleitete Funktion, sondern sie ermöglichen gesellschaftliche Rollen, wirken identitätsbildend und geben schlicht eine Lebensorientierung.

Schon vor Beginn des Berufslebens müssen sich junge Menschen für eine Richtung entscheiden, die im erheblichen Maße Einfluss auf den eigenen Lebensverlauf nehmen wird. Die Vielfalt an Berufsbildern und eine Voraussicht auf eine fluide Arbeitswelt machen die Entscheidung nicht einfacher. Zudem mangelt es nicht selten an Erfahrungswerten über Neigungen und über das eigene Geschick oder Talent, welches in eine Orientierung münden soll. Bisher fehlte Raum zum Ausprobieren oder zum Experimentieren, der sowohl eine Nähe als auch eine Distanz zu bestimmten Tätigkeitsfeldern zulässt.

Menschen die bereits im Berufsleben stehen, also bereits Kompetenzen aufweisen und Erfahrungswerte in sich tragen, befinden sich irgendwann an Wendepunkten, die eine berufliche Neuorientierung mit sich führen können. Bedingt wird dies einerseits durch den flexiblen Arbeitsmarkt, der mit einer zunehmenden Erwartung besonderer Profile einhergeht. Andererseits fördern biographiebezogene Entwicklungen Talente und Neigungen zutage und bewirken solche Veränderungen.

Ob sich vor oder während des Berufslebens neue Wege aufzeigen – beide Lebensphasen weisen biographische Bezüge auf, welche einen ästhetischen Ausdruck finden können.

Sowohl biographische als auch künstlerische Arbeit helfen dabei, sich zu reflektieren und zu positionieren, um dann eine vernünftige Planung in Angriff zu nehmen.

Arbeitsgestaltung

Der Begriff „Arbeitsgestaltung“ ist zunächst ein klassisch arbeitswissenschaftlicher. Damit ist die Entwicklung von Arbeitssystemen gemeint, die neben der Analyse von Arbeits- und Produktionsstrukturen auch die Ausformung von Inhalten sowie den entsprechenden Qualifikationserwerb berücksichtigt. Das heißt zum Beispiel, dass die Schaffung produktbezogener Innovationen zugleich auch das Gestalten neuer Arbeitsschritte mit sich führt. Auch bisherige Produktionsverläufe sollten verbessert werden können.  Kreativität, eine ergebnisoffene Haltung sowie das Erfahrungslernen bilden hierfür die Basis. Somit beinhaltet der Gestaltungsprozess nicht nur abstrakte, theoriebezogene Modelle, sondern auch die Bereitstellung von Experimentierfeldern.

Personalentwicklung

Eine Personalentwicklung geht mit der Übernahme neuer Aufgaben und Herausforderungen einher, die weniger programmatisch abschätzbar sind. Innerhalb der Organisation müssen sich die betreffenden Mitglieder zunächst einmal zurechtfinden. Zur Vermittlung notwendiger Fachkompetenzen helfen in der Regel entsprechende Weiterbildungen, Trainings- sowie Mentoring-Programme. Jedoch ist diese Entwicklung auch eine zum jeweils Besonderen. Es wird davon ausgegangen, dass anhand der eigenen Talente gelungene Performances vorgelegt werden können. Dies setzt allerdings ein bedeutendes Maß an Selbstkompetenzen voraus: Die Kenntnis über eigene Grenzen, die Fähigkeit im sicheren Umgang mit dem Ungewissen und den Grauzonen, Improvisationsvermögen, konsequentes Handeln bündeln sich in Begriffen wie Kreativität, Autonomie und Resilienz

Organisationsentwicklung

Als Organisation wird ein arbeitsteiliges System verstanden, welches sich klassischerweise in dispositive oder operative Aufgabenträger untergliedert. Um handlungs- und marktfähig zu bleiben, müssen sich Organisationen stetig modifizieren. Die moderne Organisationslehre berücksichtigt bei der Entwicklung neuer Strukturen und Prozesse (Change) partizipative Ansätze, also den Einbezug der Mitarbeiter jeglicher Ebenen. Dies bedeutet, dass Kommunikation unter den diversen Kompetenzträgern als Herausforderung hervortritt und eine hierarchieübergreifende Arbeit unabdingbar wird. Der Anspruch des Wandels hin zu organisationalen Innovationen erfordert Transferräume, die es erlauben, kompetenzübergreifend zu interagieren und dabei auch intuitive Vorgänge zuzulassen.

Innovation

Organisationen sind Systeme, die als Output Produkte ausgeben. Sie können in Gestalt von Objekten, Dienstleistungen, Informationen oder Programmen zu Tage treten. Produkte unterliegen mittlerweile einem Innovationszwang und müssen in ihrer Form und Funktion dem Markt oder anderen entsprechenden Wirkungsfeldern angepasst werden. Produktentwicklung bedeutet demnach nicht nur marktfähige Objekte zu designen, sondern es geht auch um die Gestaltung strategischer Auslegungen, um das Kreieren von Interaktionsformaten für die Stakeholder oder um die Entwicklung von Konzepten und Modellen. Die geschickte Verzahnung dieser Elemente kann als Kurationsarbeit gesehen werden. Kreativität ist also unablässig und steht in Verbindung mit der ästhetischen Durchdringung der Themen.